Die „Tonschleuse“ – der akustische Zugang zur Ausstellung Die Sprache Deutsch Sibin Vassilev, 2009 |
Deutsches Historisches Museum Berlin
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Der klanglichen Gestaltung kommt eine entscheidende Rolle zu. Sie ermöglicht es eine gewisse Dramaturgie aufzubauen und die einzelnen Klangsegmente in ein harmonisches Verhältnis zueinander zu setzen. Beispielsweise verfügen sprachlich komplexere Klangböen auch über ein breiteres Frequenzspektrum. Diverse aus dem Sprachfluss isolierte und aneinander gereihte Vokale bilden musikalisch-melodische Strukturen; Laute und Silben können zu Wörtern verschmelzen. Teilweise bestimmen musikalisch-rhythmischen Strukturen die Komposition, die von der Dauer menschlicher Atemzüge abgeleitet wurden.
Die böenartigen Klang-Bewegungen überlagern sich gegenseitig und sind räumlich in diversen Variationen ausgeführt. Die Palette reicht von geradlinigen bis zu rotierenden Klangbewegungen zwischen den Lautsprechern. Crescendos und Decrescendos sowie Ab- und Zunahmen der Geschwindigkeit der Klangböen bestimmen den dynamischen Verlauf der Komposition in der Zeit. Der Besucher erfährt kinästhetisch die Komposition und fungiert zugleich als doppelter Resonanzkörper – zum einen nimmt er die Schallwellen mit seiner eigenen Physis auf, zum anderen wird er animiert, über das Phänomen Sprache zu reflektieren. | |||||