Die „Tonschleuse“ – der akustische Zugang zur Ausstellung Die Sprache Deutsch Sibin Vassilev, 2009 |
Deutsches Historisches Museum Berlin
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Diese drei Dimensionen werden in folgender Weise miteinander verbunden: In einer ersten Klangböe vermischen sich elementare Geräusche, die beim Artikulieren von Lauten produziert werden (z.B. beim Ein- und Ausatmen, beim Öffnen und Schließen des Mundes oder beim Bewegen der Zunge), mit konkreten sprachlichen Lauten, d.h. Vokalen und Konsonanten, wie sie im Deutschen und anderen natürlichen Sprachen genutzt werden. Die darauf folgende Klangböe enthält Wörter und Wortfragmente, die die älteste Sprachperiode des Deutschen (Althochdeutsch, Altsächisch und Latein) repräsentieren. In der dritten Klangböe dominieren komplexere Einheiten wie Wortverbindungen und Phrasen, die aus mittel- und frühneuhochdeutschen Texten entnommen sind. In der vierten Klangböe schließlich sind ganze Sätze zu vernehmen - in verschiedenen deutschen Dialekten oder in anderen Sprachen der Welt. Alle diese phonetischen Fragmente, die in den Collagen Verwendung finden, stammen aus wissenschaftlichen Abhandlungen oder literarischen Werken, die sich entweder mit dem Phänomen Sprache direkt auseinandersetzen oder Assoziationen zu dem Begriff Sprache herstellen. Dadurch erfährt die Klang-Collage eine Semantisierung in Bezug auf die Sprache als Objekt der Neugierde und der wissenschaftlichen Forschung. | |||||